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28. Schleswig-Holsteinischer Zahnärztetag 2021 – online

Der 28. Schleswig-Holsteinische Zahnärztetag fand am 19. und 20. März 2021 als Online-Veranstaltung statt. Zwölf renommierte Referentinnen und Referenten zeigten in spannenden virtuellen Vorträgen auf, wie Patientinnen und Patienten „Mit Biss ins hohe Alter“ begleitet werden können. Die Vorträge am Freitagnachmittag eigneten sich dabei besonders gut, um sie gemeinsam – mit dem notwendigen Abstand – im Team zu verfolgen und damit dem Teamgedanken neue Impulse zu geben. Der zweite Teil des Programms am Samstagvormittag wurde mit einem standespolitischen Jahresrückblick eingeläutet.

Begleitet wurde unser erster „virtueller Zahnärztetag“ von einer virtuellen Dentalausstellung. Die Aussteller warteten zum Teil mit besondere Angebote auf.

Die Teilnahme wurde mit insgesamt 8 Fortbildungspunkten bewertet.

Programm image

15.00 - 15.15 Uhr

  • Begrüßung
    Peter Oleownik, stellv. Vorstandsvorsitzender der KZV Schleswig-Holstein
    Dr. Yasmin Mokhtari, Vorsitzende des Fortbildungsausschusses der KZV S-H

15.15 - 15.45 Uhr

16:15 - 16:30 Uhr

16:30 - 17:00 Uhr

17:30 - 18:00 Uhr

18:00 - 18:05 Uhr

  • Verabschiedung und Ankündigung Teil 2
    Dr. Yasmin Mokhtari, Vorsitzende des Fortbildungsausschusses der KZV S-H

9:00 - 9:30 Uhr

  • Begrüßung und standespolitischer Jahresrückblick:
    Ein Jahr Corona – Wie systemrelevant sind Zahnärzte?
    Dr. Michael Diercks, Vorstandsvorsitzender der KZV Schleswig-Holstein
    Dr. Michael Brandt, Präsident der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein

9:30 - 10:00 Uhr

10:00 - 10:30 Uhr

10:30 - 10:45 Uhr

10:45 - 11:15 Uhr

11:15 - 11:45 Uhr

11:45 - 12:00 Uhr

12:00 - 12:30 Uhr

12:30 - 13:00 Uhr

13:00 - 13:05 Uhr

  • Verabschiedung und Ende des Zahnärztetages
    Fortbildungsausschuss der KZV Schleswig-Holstein

Prof. Dr. Thomas Attin

1989 Zahnmedizinisches Staatsexamen, 1989-1999 Angestellter an den Universitäten Heidelberg, Köln, Freiburg sowie in freier Praxis, 1997 Habilitation, 1999-2000 Kommissarischer Leiter der Abteilung für Zahnerhaltung und Parodontologie der Freien Universität Berlin, 2000-2006 Direktor der Abteilung für Zahnerhaltung, Präventive Zahnheilkunde und Parodontologie der Georg-August-Universität Göttingen, seit 03/2006 Direktor der Klinik für Zahnerhaltung und Präventivzahnmedizin der Universität Zürich, seit 08/2013 Vorsteher des Zentrums für Zahnmedizin der Universität Zürich sowie Prodekan Zahnmedizin der Medizinischen Fakultät

Prof. Dr. Thomas Attin referiert zu den Themen:

Zahnerosionen und -abrasionen werden in zunehmendem Umfang bei unseren Patienten beobachtet. Oftmals ist es schwierig, die Hintergründe dieser Zahnhartsubstanzschäden im Einzelfall zu klären. Somit ist es für deren Therapie und Prävention wichtig, Kenntnisse über die Ätiologie und Hintergründe zu besitzen.
Der Vortrag vermittelt grundlegende Informationen zu den Hintergründen, die zur Entstehung von Erosionen und Abrasionen beitragen. Er befasst sich zudem schwerpunktmäßig mit verschiedenen Maßnahmen zum Schutz der Zahnoberfläche vor Erosionsschäden und dem adäquaten Einsatz von Mundhygienemaßnahmen bei erosionsgefährdeten Patienten.

Prof. Dr. Christoph Benz

Staatsexamen 1983 in Göttingen, 1990 Oberarzt. Habilitation 1990, 1996 Ernennung zum Professor. Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin, 2010 bis 2014 Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer, Vizepräsident der BZÄK, Mitbegründer von „Teamwerk – Zahnmedizin Pflegebedürftige“, Deutscher Präventionspreis 2005, Wrigley-Prophylaxepreis 2005; 210 Publikationen, darunter 24 Bücher und Buchbeiträge

Prof. Dr. Christoph Benz referiert zu den Themen:

Corona hat die Zahnmedizin in der Pflege besonders hart getroffen. Oft kam es zum kompletten Quarantäne-„Shutdown“. Eine Zeit, in der sich die Mundgesundheit der Pflegebedürftigen meist deutlich verschlechtert hat.

Zu den Nachwehen gehört, dass sich Pflegende vor der Mundhygiene fürchten, Pflegeheime den Zutritt für zahnärztliche Teams restriktiver gestalten, und auch unsere Teams bei älteren Menschen mit besonderen Infektionsgefahren rechnen. Hier wird es dauern bis das Vertrauen wieder aufgebaut ist. Digitale Technik mag uns helfen, Abstand zu halten. Dass aber die Telemedizin ein Drittel aller Arztbesuche überflüssig machen wird, wie Schätzungen in der allgemeinen Medizin vermuten, ist in der Zahnmedizin völlig ausgeschlossen.

Die Zahnmedizin darf stolz darauf sein, dass unsere Hygiene-Kompetenz uns in allen möglichen Settings vor Infektionen bewahrt hat. Infektionen, die die Medizin und die Pflege leider besonders hart getroffen haben. Wenn jemand in den Pflegeeinrichtungen mit gutem Beispiel vorangehen kann, dann sind eindeutig wir das. Mundgesundheit in der Pflege wird, und auch das hat Corona gezeigt, ohne uns nicht funktionieren. Gleichzeitig gewinnt das Thema immer größere Bedeutung, weil Senioren die einzige Altersgruppe in Deutschland sind, die wächst.

Sandra Fischer

1985-1988 Ausbildung zur Zahnarzthelferin, 1988-1989 Praxistätigkeit, seit 1990 Mitarbeiterin der KZV Schleswig-Holstein, 1995-1998 stellv. Abteilungsleiterin, 1998 Abteilungsleiterin, 1998-2003 Elternzeit, seit 2003 Sachbearbeiterin ZE-Vorstandsregresse und Regresse konservierend-chirurgischer Bereich, Referentin der KZV S-H für Fortbildungen im Bereich Abrechnung

Sandra Fischer referiert zu den Themen:

Die zahnärztliche Betreuung von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen oder eingeschränkter Alltagskompetenz wurde in den letzten Jahren nachhaltig verbessert. So wurden neue Besuchsgebühren eingeführt und auch Gebührenpositionen in den BEMA aufgenommen, die im Rahmen eines mit einer stationären Pflegeeinrichtung geschlossenen Kooperationsvertrages zur Abrechnung gelangen. Es gibt nun Leistungen für einen Mundgesundheitsplan und eine Mundgesundheitsaufklärung und seit letztem Jahr auch telemedizinische Leistungen, wie Videofallkonferenzen.
Die Referentinnen werden Sie durch diesen „Gebühren-Dschungel“ leiten und aufzeigen, welche Gebühr für welchen Besuch ansetzbar ist. Auch werden in diesem Zusammenhang Wiederherstellungen und Reparaturen von Zahnersatz besprochen, die bei Besuchen häufig anfallen.

Ines Jäger

Ines Jäger

1979-1982 Ausbildung zur Zahnarzthelferin; seit 1982 Mitarbeiterin der Abrechnungs- und Regressabteilung der KZV Schleswig-Holstein für die Bereiche allgemeine Vorprüfung  (KCH, ZE, KBR/Schienen, PAR und KFO), zuständig für die Zahnersatz Direkt-Abrechnung; Betreuung der neu niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzte; seit 1995 Abteilungsleiterin der  Abrechnungsabteilung; Referentin für Fortbildungskurse für Zahnmedizinische Fachangestellte

Ines Jäger referiert zu den Themen:

Die zahnärztliche Betreuung von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen oder eingeschränkter Alltagskompetenz wurde in den letzten Jahren nachhaltig verbessert. So wurden neue Besuchsgebühren eingeführt und auch Gebührenpositionen in den BEMA aufgenommen, die im Rahmen eines mit einer stationären Pflegeeinrichtung geschlossenen Kooperationsvertrages zur Abrechnung gelangen. Es gibt nun Leistungen für einen Mundgesundheitsplan und eine Mundgesundheitsaufklärung und seit letztem Jahr auch telemedizinische Leistungen, wie Videofallkonferenzen.
Die Referentinnen werden Sie durch diesen „Gebühren-Dschungel“ leiten und aufzeigen, welche Gebühr für welchen Besuch ansetzbar ist. Auch werden in diesem Zusammenhang Wiederherstellungen und Reparaturen von Zahnersatz besprochen, die bei Besuchen häufig anfallen.

Dr. med. Catherine Kempf

Fachärztin für Anästhesiologie, zuletzt niedergelassen in München, hier Zusammenarbeit u. a. auch Zahnärzten, mehrere Jahre Moderatorin bei Veranstaltungen, Kongressen und Workshops, sowie beim Bayerischen Fernsehen, seit 2010 Referentin an Zahnärztekammern, KZVen und in Praxen zum Thema: Konsequenzen aus der allgemein-medizinischen Anamnese der Patienten in der Zahnarzt-Praxis, Dozentin im Rahmen der ZMP- und DH- Aufstiegsfortbildungen mit den Themen: Pharmakologie, allg.-med.-Grundlagen, Innere Medizin, Risiko-Patient, Anamnese

Dr. med. Catherine Kempf referiert zu den Themen:

Das Paradoxon: Im „Alter“ werden die meisten Medikamente eingenommen, obwohl diese in der Entwicklung nie am „alten“ Patienten geprüft, getestet und untersucht werden.

Die Konsequenzen aus der „Medikamenten-Einnahme, -Anwendung oder Verordnung“ in der Zahnarztpraxis, insbesondere bei alten Patienten, sind vielfältig.

Zwei unterschiedliche Aspekte sind dabei zu betrachten:
Was muss auf Grunde der Medikation der Patienten und was bei der Verordnung und Empfehlung von Arzneimitteln vom Zahnarzt/Zahnärztin und den Mitarbeiterinnen beachtet werden?

Medikamente von den Patienten: Die Arzneimittel, die der Patient „mitbringt“, verraten viel über dessen Erkrankungen und können Ursache für unerwünschte Arzneimittelwirkungen sein. Ebenso müssen sie dem Behandler bekannt sein, um unnötige Wechselwirkung vermeiden zu können. Denn tatsächlich gibt es, wenn auch selten, sogar lebensbedrohliche Wechselwirkungen mit den in der Zahnarztpraxis üblichen Arzneimitteln, wie Lokalanästhesie mit Vasokonstriktor, Antibiose und Schmerzmedikation.

Medikamente für die Patienten: Arzneimittel, die der Zahnarzt/Zahnärztin und die MitarbeiterInnen anwenden und verordnen, können bedeutsame Komplikationen bis zu lebensbedrohlichen Zwischenfällen hervorrufen, wenn deren Kontraindikationen nicht beachtet werden. Diese Kontraindikationen bestehen unabhängig vom Thema Wechselwirkungen und betreffen viele Risikopatienten. Auch Dosierungsfehler und vernachlässigte Anwendungserklärungen sind bei „alten“ Patienten ein unterschätztes Problem.

Wie wichtig die Medikamente-Anamnese und die daraus entstehenden Konsequenzen für den zahnmedizinischen Alltag sind, wird in diesem Impulsvortrag erläutert, immer mit dem Blick „bis(s) ins hohe Alter“.

Dr. Elmar Ludwig

1994-2000 Studium Ulm, 2000-2008 Prothetik Uni Ulm, seit 04/09 Gemeinschaftspraxis Ulm, 07/05 Gründung Arbeitskreis Pflegezahnheilkunde & Betreuzahnarzt Elisabethenhaus, seit 04/07 Senioren- & Behindertenbeauftragter Ulm, seit 09/07 Referent Alterszahnheilkunde BZK Tübingen, seit 03/09 Vorsitz Arbeitskreis Alterszahnheilkunde & Behindertenbehandlung LZK BW, seit 01/10 Referent für Alterszahnheilkunde LZK BW, seit 06/12 DGAZ-Landesbeauftragter für Baden-Württemberg, seit 2013 Mitglied BZÄK-Ausschuss Alterszahnmedizin, seit 04/14 Kooperationsvertrag Elisabethenhaus Ulm, seit 03/19 Mitglied Arbeitsgruppe zur Erarbeitung Expertenstandard „Erhaltung und Förderung der Mundgesundheit in der Pflege“

Dr. Elmar Ludwig referiert zu den Themen:

In der zahnärztlichen Behandlung pflegebedürftiger Menschen ergeben sich immer wieder Unsicherheiten im Hinblick auf die Einwilligungsfähigkeit und die Geschäftsfähigkeit. Worin unterscheidet sich die rechtliche Betreuung von einer Generalvollmacht? Was ist eine Betreuungsverfügung und was versteht man unter einem Verhinderungsbetreuer? Welche Rolle spielt die Orientierungsfähigkeit und wie wird ein zahnärztlicher Notfall juristisch beurteilt? Diese und weitere Fragen werden im Rahmen des Vortrags zum Teil anhand von Patientenbeispielen praxisnah erläutert.

Prof. Dr. Torsten Mundt

1984-89 Studium der Zahnheilkunde in Greifswald, 1994 Promotion und Ernennung zum leitenden Oberarzt in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Alterszahnheilkunde und Medizinische Werkstoffkunde, 2007 Spezialist für Prothetik der DGPro, 2012 stellv. Vorsitzender des Landesverbandes MV der DGI, W2-Professur Implantatprothetik Universitätsmedizin Greifswald, 2018 Delegierter der Kammerversammlung MV und Vorsitzender des Fortbildungsausschusses, 2019 Vorsitzender der Mecklenburg-Vorpommerschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an den Universitäten Greifswald und Rostock e.V., Arbeitsbereiche: Implantatgetragener Zahnersatz, Funktionsorientierte prothetische Diagnostik, Planung und Therapie, Aufbau endodontisch behandelter Zähne, Doppelkronen, Community Dentistry

Prof. Dr. Torsten Mundt referiert zu den Themen:

Da auch bei unsicherer Pfeilerprognose, -anzahl und -verteilung für Zahnersatz Gewährleistungspflicht besteht, sollte das Ergebnis einer komplexen prothetischen Planung eine Restauration mit günstiger Langzeitprognose nicht nur für den Patienten sondern auch für den Zahnarzt sein. Dies sollte jedoch nicht dazu führen, durchaus erhaltungswürdige Zähne zu extrahieren. Nicht nur der Zustand der potentiellen Prothesenpfeiler, sondern auch patientenimmanente Kriterien (Grunderkrankungen, Mitarbeit, Erwartungshaltung, finanzielle Möglichkeiten) und Art der prothetischen Versorgung beeinflussen Entscheidungen. Aus Planungsvarianten (Minimaltherapie – optimal ohne Implantate – optimal mit Implantaten) sollte der Patient seine Therapie selbst auswählen, mit der er sich dann auch am besten identifiziert.

Markus Proske

Demenzberater, Humortherapeut und Buchautor; über 20 Jahre praktische Erfahrung in der Betreuung von Betroffenen und Beratung von Alten- und Pflegeeinrichtungen; Schulungen, Fortbildungen und Vorträge; aus der Vortragsarbeit Entwicklung eines interaktiven „DemenzPfades“, der es „Gesunden“ ermöglicht, die Welt und die Belastungen eines Menschen mit Demenz sprichwörtlich zu begreifen; praxisnahes Fachbuch „Der Demenz-Knigge“; speziell für pflegende Angehörige entwickelter „Reiseführer-Demenz“: von zuhause aus abrufbare Serie von über 40 Videos

Markus Proske referiert zu den Themen:

Aufgrund der demographischen Entwicklung werden in Zukunft immer mehr Menschen mit Demenz in unserer Gesellschaft leben und diese vor immense Herausforderungen stellen. Auch in der zahnärztlichen Praxis werden immer häufiger Menschen mit Demenz als Patienten erscheinen. Je mehr Sie dann über diese Erkrankung wissen, desto besser wird es gelingen, auch im Hinblick auf möglichst reibungslose Abläufe in der Praxis, diese Patienten optimal zu behandeln.

Ich möchte Sie für die besondere Wahrnehmung der Betroffenen sensibilisieren und Ihnen Kennzeichen und Symptome näherbringen: Schmerzen können beispielsweise häufig nicht mehr artikuliert bzw. einer bestimmten Stelle zugeordnet werden. Ungewohnte akustische und visuelle Reize können unnötigen Stress auslösen und die Behandlung erschweren.
Das Wissen um die Bedürfnisse und Eigenheiten dieser Patienten, ermöglicht es Ihnen und Ihrem Personal, darauf einzugehen und dem so gut als möglich gerecht zu werden – und das nicht zwingend mit zeitlichem Mehraufwand, nur eben etwas anders als gewohnt. Der Vortrag wird diese unterstützenden und für alle entlastenden Maßnahmen beginnend bei der passenden Terminvergabe bis zu sinnvoller Milieugestaltung beleuchten. So kann der Besuch beim Zahnarzt für Sie, Ihr Team und den Menschen mit Demenz so angenehm wie möglich werden.

Prof. Dr. Andreas Schulte

1981 bis 1991 ZA, später OA in den Abt. für MKG-Chirurgie und Zahnerhaltung der Klinik für ZMK-Krankheiten der Univ. Münster, 1987 FA für Oralchirurgie, 1991-1997 OA in der Abt. für Kinderzahnheilkunde Univ. Marburg, 1997 – 2015 OA in der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der Univ. Heidelberg, 2002 a. pl. Professor, 2005 leitender OA, 2015 Univ.-Professor, Lehrstuhlinhaber und Leiter der Abt. für Behinderten-orientierte Zahnmedizin Univ. Witten/Herdecke, seit 2016 1. Vorsitzender der 2016 neugegründeten AG Zahnmedizin für Menschen mit Behinderung in der DGZMK u. v. a. m.

Prof. Dr. Andreas Schulte referiert zu den Themen:

Im Durchschnitt versorgt ein klinisch tätiger Zahnarzt ca. 110 Patienten mit einer anerkannten schweren Behinderung. Die Lebenserwartung von Menschen mit Behinderung hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert und ist vielfach fast so hoch wie die diejenige der Allgemeinbevölkerung. Deshalb stellen sich folgende Fragen: Was sind zahnmedizinisch relevante Behinderungen? Was trägt dazu bei, ein Vertrauensverhältnis zu Patienten mit Behinderung aufzubauen? Welchen Stellenwert hat die präventive Betreuung von Patienten mit Behinderung? Wie sieht die intra- und interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der (zahn-)medizinischen Betreuung von Patienten mit Behinderung aus? Auf diese und weitere Fragen wird in diesem Vortrag eingegangen. Des Weiteren werden interessante klinische Fälle präsentiert.

Dr. Alice von Laffert

2014 Staatsexamen Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde in Berlin, 2014-2016 wiss. Mitarbeiterin der Abt. für Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre der Charité Universitätsmedizin Berlin, 2016 Promotion, 2016-2019 Weiterbildung zur Oralchirurgin 2018-2019 Nebentätigkeit als Zahnärztin mit oralchirurgischem Schwerpunkt in niedergelassener Praxis in Berlin, 2019 Abschluss Curriculum Implantatprothetik der DGI, seit 2020 Fachärztin für Oralchirurgie, wiss. Mitarbeiterin der Abt. Parodontologie, Oralmedizin und Oralchirurgie der Charité Universitätsmedizin Berlin

Dr. Alice von Laffert referiert zu den Themen:

Die Behandlung älterer Patient*innen in der Zahnarztpraxis rückt aufgrund des demographischen Wandels immer mehr in den Vordergrund. Verschiedene Gründe führen zu vermehrtem Auftreten von Erkrankungen der Mundschleimhaut im Alter. Die Behandlung autoimmun verursachter, viraler oder Pilz-Erkrankungen sind essentiell für den Erhalt der allgemeinen Gesundheit. Die Früherkennung von bösartigen Erkrankungen der Mundschleimhaut kann Leben retten und Patient*innen vor umfangreichen Operationen und Therapien teils bewahren. In diesem Vortrag werden die häufigsten Veränderungen und Erkrankungen der Mundschleimhaut bei Senior*innen sowie deren Ursache und mögliche Therapien vorgestellt.

Bianca Willems

1989 – 1992 Ausbildung zur ZFA, 1994 – 1995 Weiterbildung zur ZMF, LZK Mainz, seit 1996 diverse Fortbildungen mit den Schwerpunkten Kommunikation, Prophylaxe, Bleaching, Kariesinfiltration, primäres Kariesmanagement, seit 1996 Tätigkeit als ZMF mit Schwerpunkt Prophylaxe, 2006 Gründung der Firma Prophylaxe-up2date, Seminare und Training für den Bereich Prophylaxe, internationale Referententätigkeit, 2012 – 2014 Fernstudium Ernährungsberatung, seit April 2019 Weiterbildung zur DH, FA Dent

Bianca Willems referiert zu den Themen:

Der Anteil älterer Patienten in der Gesellschaft, und somit auch in unserer Praxis wird immer größer. Daher sind die Senioren als Zielgruppe in der Prophylaxe ein wichtiger Bestandteil.
Dieser Vortrag bietet Ihnen die Möglichkeit sich auf diese Patientengruppe einzustellen und Ihren Teil dazu beizutragen, die Zähne Ihrer Patienten bis ins hohe Alter zu erhalten. Es werden folgende Kursinhalte behandelt:

Körperliche Veränderungen im Alter
– Was bedeuten sie für unsere Prophylaxe-Behandlung?
– Wie können wir diese Patienten individuell unterstützen und betreuen?

KISS
– Keep it simple!
– alte Zähne sind wie Oldtimer
– Wie vermeide ich ein Overtreatment?

Prophylaxebegleitende Therapie und Produkte für die häusliche Mundhygiene
– Zahnpasta, Mundspüllösung und Co
– praktische Tipps

Prof. Dr. Stefan Wolfart

1990-1995 Studium der Zahnmedizin in Marburg, 1997 Assistenzzahnarzt in der Praxis, ab 1998 wiss. Mitarbeiter in der Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoffkunde im UKSH, 2000 Ernennung zum Oberarzt, 2001 „Spezialist für Zahnärztliche Prothetik“, 2006 Habilitation, seit Okt. 2008 Geschäftsführender Direktor der Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomaterialien des Universitätsklinikums Aachen, Buchautor „Implantatprothetik – Ein patientenorientiertes Konzept“, Tätigkeits- und Forschungs-schwerpunkte: Implantologie und Implantatprothetik, dentale Ästhetik

Prof. Dr. Stefan Wolfart referiert zu den Themen:

Bei der grundlegenden Frage nach der Erhaltungswürdigkeit von stark kompromittierten Zähnen müssen neben der zahnbezogenen Prognose der Zähne selbst auch die möglichen Therapieoptionen betrachtet werden. Diese können sowohl den Erhalt als auch die Entfernung des Zahnes bedeuten. Bei dieser Entscheidungsfindung sind vor allem die Wünsche und Risikofaktoren des Patienten zu berücksichtigen. Diese Faktoren spiegeln sich in ihrer Gesamtschau in dem sogenannten Patientenprofil wider.

Um stark zerstörte Zähne erhalten zu können, sind in der Regel eine suffiziente endodontische Versorgung, ein Stift-Stumpfaufbau sowie eine Wiederherstellung der biologischen Breite notwendig. Dies erfolgt mit einer kieferorthopädischen Extrusion des Zahnes bzw. durch eine chirurgische Kronenverlängerung. Aufgrund des hier notwendigen großen therapeutischen Aufwandes ist die Extraktion mit anschließender Implantation alternativ zu diskutieren. Die verschiedenen Konzepte werden anhand klinischer Fälle ausführlich diskutiert.