Datenbasis zur wirtschaftlichen Lage in vertragszahnärztlichen Praxen
Das Zahnärzte-Praxis-Panel – kurz ZäPP – ist eine seit 2018 bundesweit etablierte Erhebung zur Kosten- und Versorgungsstruktur in vertragszahnärztlichen Praxen. Ziel des ZäPP ist es, eine aussagekräftige und belastbare Datengrundlage über die wirtschaftliche Entwicklung der Praxen in ganz Deutschland zu gewinnen, die höchsten Ansprüchen genügt. Aufgrund der Corona-Pandemie war 2020 ein besonderes Jahr – und ein besonders schweres für Zahnärztinnen und Zahnärzte. Vor dem Hintergrund der Krise ist es wichtiger als zuvor, über eine stabile Datenbasis zu verfügen, die die massiven Folgen für Zahnarztpraxen möglichst realistisch abbildet.
Anfang September startete der Versand der Unterlagen
Seit Anfang September erhielten mehr als 37.000 Zahnarztpraxen in ganz Deutschland per Post einen strukturierten Fragebogen, mit dem Auskünfte über die wirtschaftliche Situation und die Rahmenbedingungen ihrer Praxis abgefragt wurden. Mit diesen Fragebögen entsteht – unter Wahrung von Anonymität und strengsten Vorgaben für Datenschutz und -sicherheit – eine aussagekräftige und belastbare Datengrundlage über die wirtschaftliche Entwicklung in der vertragszahnärztlichen Versorgung. Für die Kassenzahnärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein sowie für die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) sind diese Angaben für erfolgreiche Verhandlungen mit den Krankenkassen auf Landes- und Bundesebene unverzichtbar. Das ZäPP trägt also unmittelbar dazu bei, adäquate Arbeitsbedingungen für alle Zahnärztinnen und Zahnärzte durchzusetzen. Mit der Erhebung beauftragt ist erneut das renommierte Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi).
Bereits die ersten bundesweiten Erhebungen im ZäPP waren ein großer Erfolg. Allein im letzten Jahr lag die Rücklaufquote bei ca. 3200 Erhebungsbögen. Doch wirklich entscheidend für den dauerhaften Erfolg des ZäPP ist der Panel-Gedanke: Dabei sollen möglichst gleichbleibende Teilnehmer in diesem, aber auch in den kommenden Jahren Auskunft über die wirtschaftlichen Kennzahlen ihrer Praxis geben. Je konstanter der Rücklauf über mehrere Jahre, desto höher ist die Validität und Akzeptanz der Daten, die beim ZäPP generiert werden! Möglichst viele Praxen sollten die Befragung daher (wieder) unterstützen und teilnehmen. Das gilt besonders auch für diejenigen Praxen, die in den vergangenen Jahren noch nicht dabei waren. Sie werden jetzt noch einmal ausdrücklich um ihre Teilnahme am ZäPP 2021 gebeten. Die Rücksendung der ausgefüllten Unterlagen wird wieder mit einer Aufwandspauschale honoriert.
Datenschutz, Datensicherheit und Anonymisierung
Die Anonymität der Teilnehmenden wird durch eine Treuhandstelle zur Verarbeitung der Personendaten gewährleistet. Die Verarbeitung der Erhebungsdaten wird hiervon strikt getrennt. Sämtliche von teilnehmenden Praxen eingereichte Erhebungsdaten werden zunächst pseudonymisiert und erst dann in einer eigens dafür eingerichteten Datenstelle – unter Beachtung höchster Anforderungen an Datensicherheit und Datenschutz – verarbeitet. Sämtliche Datenverarbeitungsprozesse sind so angelegt, dass eine nachträgliche Zuordnung der erhobenen Daten zu einer bestimmten Praxis ausgeschlossen ist.
Aufwandsentschädigung, kostenloser Praxisbericht und Chefübersicht
Die Teilnahme am ZäPP ist freiwillig, eine Teilnahmepflicht besteht nicht. Die Rücksendung der ausgefüllten Unterlagen wird mit einer Aufwandspauschale honoriert. Einzelpraxen werden mit 300.- Euro, Berufsausübungsgemeinschaften werden mit 400.- für ihren Aufwand entschädigt. Als zusätzliches Dankeschön erhalten alle Teilnehmenden nach Abschluss der Untersuchung zudem kostenfreie Kontroll- und Planungsinstrumente für die eigene Praxis. Dazu gehört ein individueller Praxisbericht, der die Eckdaten der jeweiligen Praxis anhand verschiedener Kennzahlen zusammenfasst und einen direkten Vergleich mit Durchschnittswerten ermöglicht. Auch diejenigen Zahnärztinnen und Zahnärzte, die als Teilnehmer der Erhebungswelle 2020 bereits einen Praxisbericht erhalten haben, profitieren von der erneuten Bereitstellung des Berichts, indem aktualisierte Vergleichsdaten für die eigene Praxis zur Verfügung gestellt werden.
Eine ebenfalls kostenlose Chefübersicht stellt darüber hinaus die Entwicklung der Kostenstruktur der jeweiligen Praxis anhand von Grafiken und Erläuterungen übersichtlich dar und kann als szenario-orientierte Finanzplanung für die kommenden Jahre genutzt werden. Insbesondere die Chefübersicht kann dabei als Planungsinstrument umso besser genutzt werden, je länger die Praxen an der Erhebung teilnehmen.
Mit dem ZäPP beauftragt: Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung
Durchgeführt wird die ZäPP-Erhebung erneut vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) im Auftrag der KZBV. Das Zi ist ein renommiertes wissenschaftliches Forschungsinstitut in Rechtsform einer Stiftung des bürgerlichen Rechts, das von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) der Länder getragen wird. Mehr Informationen zum Zi finden Sie unter www.zi.de. Zahnärztinnen und Zahnärzte erhalten die Erhebungsunterlagen zur Teilnahme am ZäPP per Post. Der Versand der Erhebungsunterlagen erfolgt voraussichtlich Anfang September 2019. Eine vorherige Anmeldung oder Bestellung von Unterlagen ist nicht notwendig.
Weitere Informationen
Die Website des ZäPP mit weiterführenden Informationen, Hilfestellungen und begleitenden Unterlagen zur Erhebung ist unter www.zäpp.de erreichbar. Die Treuhandstelle des Zi steht Zahnärztinnen und Zahnärzten bei Bedarf unter der Rufnummer 030 4005-2446 von Montag bis Freitag zwischen 8 und 16 Uhr gerne zur Verfügung. Oder schicken Sie einfach eine E-Mail an: kontakt@zi-treuhandstelle.de. Ebenfalls können Sie sich auf der Seite der KZBV informieren: www.kzbv.de/zaepp
Für persönliche Rückfragen wenden Sie sich gerne an Herrn Andreas Eggers, Telefon 0431 3897 160 als Ansprechpartner bei der KZV Schleswig-Holstein.
Informationsvideo
Die KZV Rheinland-Pfalz hat im Rahmen von dentTV ein Video zum ZäPP erstellt, welches wir Ihnen nicht vorenthalten möchten: